Kampfkunststil: Aikidō Toho Iai (Nishiō-Ryū)

Aikidō Toho Iai (auch als Nishiō-Ryū bezeichnet) ist ein spezieller Kampfkunststil des Iaidō, der auf Aikidō beruht und von dem japanischen Aikidō-Lehrer Nishiō Shōji (* 05.12.1927; † 15.03.2005) zwischen 1960 und 1970 entwickelt wurde. Er integriert Schwerttechniken (Iaidō) in das Training und hebt die enge Beziehung zwischen Schwertbewegungen und Aikidō-Prinzipien hervor. Durch diese Kombination sollen die Aikidōka (Aikidō-Praktizierenden) ein tieferes Verständnis für die Dynamik, das Timing und die Distanz im Aikidō erlangen. Nishiōs Ziel war es, eine Stilrichtung zu schaffen, die die Bewegungsprinzipien des Aikidō im Kontext von Schwerttechniken vermittelt und diese Prinzipien auf waffenlose Techniken überträgt.

Entwicklung des Aikidō Toho Iai

Nishiō Shōji wurde 1927 in Japan geboren und begann seine Kampfkunstkarriere im Alter von 15 Jahren mit Jūdō. Später erlernte er Karate und kam schließlich in den frühen 1950er Jahren in Kontakt mit Aikidō. 1952 wurde er Schüler des Aikidō-Begründers Ueshiba Morihei (* 14.12.1883; † 26.04.1969). Neben Aikidō lernte Nishiō auch Jōdō (Shindo Muso-ryu) und Iaidō, was ihn dazu inspirierte, die Elemente dieser Kampfkünste in sein Aikidō zu integrieren.

Das Wesen von Aikidō Toho Iai

Aikidō Toho Iai basiert auf 15 Iaidō-Formen bzw. Bewegungsabläufen (Kata), die fast alle eine Entsprechung in Aikidō-Techniken finden. So verdeutlicht Nishiō durch seine Techniken die strukturellen Ähnlichkeiten beider Künste: „Die Hand wird zur Tekatana“, also einer Schwerthand, wenn sie wie ein Schwert geführt wird. Dies zeigt den engen Zusammenhang zwischen Aikidō und der Schwertkunst, was Aikidō im Kern als „eine Schwertkunst“ sichtbar macht, die auch auf waffenlose Konfrontationen anwendbar ist.

Die Anwendung von Schwerttechniken unterstützt die Bewegungskontrolle und die Verfeinerung der Technik im Aikidō. Dabei betont Nishiō das Irimi-Prinzip (direktes Eintreten in die Technik) und ergänzt es mit Atemi-Techniken (Schläge, sinngemäß Schlagtechniken), die die Bewegungen leiten und vorbereiten.

Technik und Training im Aikidō Toho Iai

Für Einsteiger wird das Training im Aikidō Toho Iai oft mit dem Bokken, einem Holzschwert, begonnen. Fortgeschrittene Schüler dürfen dann ein Iaitō, ein stumpfes japanisches Übungsschwert, verwenden. Die Techniken werden in Form von wiederholten, präzisen Übungsformen vermittelt, wobei auf Details wie Fußstellungen, Atmung und Dynamik geachtet wird. Mit Ausnahme der ersten und letzten Form korrespondiert jede Iaidō-Form mit einer spezifischen Aikidō-Technik.

  • Shohatto (Maegiri): keine spezielle Aikidō-Entsprechung
  • Uke Nagashi: entspricht „Ai Hanmi Ikkyō“
  • Ushiro Giri: entspricht „Kaiten Nage“
  • Zengo Giri: entspricht „Ai Hanmi Shiho Nage“
  • Sayu Giri: entspricht „Gyaku Hanmi Shiho Nage“
  • Tsuka Osae: entspricht „Gyaku Hanmi Nikyō“
  • Tekubi Osae: entspricht „Ai Hanmi Nikyō“
  • Kawashi Tsuki: entspricht „Jodan Tsuki Sankyō“
  • Tsukekomi: entspricht „Jodan Tsuki Kote Gaeshi“
  • Tsume: entspricht „Irimi Nage“
  • Sanpo: entspricht „Kaiten Sankyō“
  • Shiho: entspricht „Yokomen Uchi Shiho Nage“
  • Nukiawase: entspricht „Yokomen Uchi Gokyō“
  • Todome: entspricht „Yonkyō“
  • Suemonogiri: keine spezielle Aikidō-Entsprechung

Die regelmäßige Übung dieser Formen soll die Bewegungen der Aikidōka (Aikidō-Praktizierenden) eleganter und kraftvoller machen. Ein zentraler Vorteil dieses Übungssystems ist, dass Fehler in der Bewegung sofort sichtbar werden, was den Aikidōka zur Verbesserung seiner Technik motiviert.

Zusammenfassung

Aikidō Toho Iai (auch als Nishiō-Ryū bezeichnet) ist eine spezifische Schwertkunst innerhalb des Nishiō-Aikidō-Systems und konzentriert sich speziell auf Schwertzieh-Techniken (Iaidō). Nishiō-Aikidō bezeichnet den gesamten Aikidō-Stil, den Nishiō Shōji entwickelte und umfasst waffenlose Techniken und Iaidō-Techniken.

Fazit

Die regelmäßige Übung dieser Formen soll die Bewegungen der Aikidōka (Aikidō-Praktizierenden) eleganter und kraftvoller machen. Ein zentraler Vorteil dieses Übungssystems ist, dass Fehler in der Bewegung sofort sichtbar werden, was den Aikidōka zur Verbesserung seiner Technik motiviert.

Siehe hierzu auch den Aikidō-Stil: Nishiō Aikidō.
Zur Übersicht der Aikidō-Stilrichtungen gelangst Du hier: Stilrichtungen

Japanische Namen

Wie in Japan üblich, steht der Familienname vor dem Vornamen. In diesem Beitrag halten wir uns daher an diese Schreibweise japanischer Namen.