Aikidō-Stil: Manseikan Aikidō

Der Aikidō-Stil Manseikan Aikidō, entwickelt von Sunadomari Kanshu (* 1923; † 2010) in der Nachkriegszeit, basiert auf einem speziellen Ansatz, der stark von den Lehren des Aikidō-Gründers Ueshiba Morihei (* 14.12.1883; † 26.04.1969) und der spirituellen Ōmoto-Religion (Ōmoto-kyō) beeinflusst wurde. Sunadomari Kanshu, ein direkter Schüler Ueshibas (Ō-Sensei) in den 1940er-Jahren, entwickelte diesen Stil mit dem Ziel, universelle Liebe und Mitgefühl als zentrale Prinzipien im Aikidō zu integrieren.

1954 gründete Sunadomari das Manseikan Dōjō in der Präfektur Kumamoto (Region Kyūshū). Um 1969 trennte er sich zudem vom Zaidan Hojin Aikikai Honbu Dōjō Tōkyō (Hombu Dōjō). Der Stil Manseikan Aikidō wurde sodann 1999 umbenannt und als „Aiki Manseido“ bezeichnet, jedoch kehrte Sunadomari später zum Namen „Manseikan Aikidō“ zurück, um den traditionellen Bezug zur Aikidō-Philosophie zu betonen.

Ein zentrales Merkmal des Manseikan Aikidō ist der Fokus auf „Kokyū-Ryoku“ – eine Atemenergie bzw. Atemkraft, die weniger auf körperliche Kraft und mehr auf die innere Energie und das harmonische Fließen der Bewegung abzielt. Der Einsatz dieser Atemenergie ermöglicht es den Praktizierenden, auch ohne Muskelkraft Stabilität und Effektivität in ihren Techniken zu erreichen. Manseikan Aikidō lehrt den Umgang mit Konflikten und Gewalt ohne Aggression, indem das Konzept von „Liebe und Harmonie“ als Grundidee zur Konfliktlösung verwendet wird.

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Japanische Namen

Wie in Japan üblich, steht der Familienname vor dem Vornamen. In diesem Beitrag halten wir uns daher an diese Schreibweise japanischer Namen.