Aikidō-Stil: Shin’ei Taidō (Shinwa Taidō)

Der Aikidō-Stil Shinwa Taidō (später bekannt als Shin’ei Taidō) wurde von Inoue Noriaki (* 03.12.1902; † 13.04.1994), dem Neffen des Aikidō-Begründers Ueshiba Morihei (* 14.12.1883; † 26.04.1969) entwickelt. Inoue Noriaki war auch bekannt unter den Namen Yoichiro, Yoshiharu und Seisho. Er nannte seine Kampfkunst-Stilrichtung im Jahr 1956 erstmals so.

Inoue Noriaki war tief in die Entstehung und Entwicklung des ursprünglichen Aikidōs involviert, bevor er begann, seine eigene Interpretation der Kampfkunst zu formen. Dieser Stil vereint Aikidō-Prinzipien mit Inoues eigener Philosophie und Praxisansätzen, wobei er das Ziel verfolgt, geistige und körperliche Harmonie zu erreichen. Der Name Shinwa Taidō bzw. Shin’ei Taidō bedeutet übersetzt etwa „Weg des wahren Geistes und Körpers“.

Im Gegensatz zu traditionellen Aikidō-Stilen liegt im Shinwa Taidō ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung von Ki (Energie) und der Harmonie des eigenen Selbst mit der Umwelt, was Inoue Noriaki (Yoichiro) in seinen eigenen Übungsmethoden vertiefte. Der Stil unterscheidet sich von anderen Aikidō-Formen durch die Betonung spiritueller Entwicklung und einer fließenden, intuitiven Bewegungsweise. Inoue Noriaki (Yoichiro) wollte einen Weg schaffen, der Kampfkunst und geistige Entwicklung gleichermaßen beinhaltet, weshalb der Aikidō-Stil Shinwa Taidō (Shin’ei Taidō) besonders von Disziplin und innerem Wachstum geprägt ist.

Heute wird Shinwa Taidō bzw. Shin’ei Taidō von einigen Enthusiasten praktiziert, die Inoues Erbe fortführen. Der Stil stellt eine weniger bekannte, jedoch philosophisch tief verwurzelte Form des Aikidōs dar, die dem traditionellen japanischen Denken über Körper und Geist eng verbunden bleibt.