Was ist der Unterschied zwischen Disziplin und Motivation in der Kampfkunst und dem Kampfsport?
Warum Aikido nicht gleich Aikido ist!
Welche Aikido (Kampfkunst) Stilrichtung ist wirklich effektiv?
Liebe Kampfkunstinteressierte, mit diesem Blog-Beitrag möchten wir euch näherbringen, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Aikido-Stilrichtungen entwickelt haben und wie wir als freie verbandsunabhängige Schule Aikido auffassen und unterrichten, denn in der Kampfkunst Aikido steckt außerordentlich viel Potential, sei es auf der Ebene der effektiven Selbstverteidigung oder auf der gesundheitlichen, geistigen sowie körperlichen Ebene – aber man muss dieses Potential ergründen, ausarbeiten und dann üben. Genau das haben wir erkannt und deshalb vor fast 10 Jahren das eigene Dojo entstehen lassen.
Wir möchten diese Idee verbreiten und zeigen, was für Schätze im Aikido verborgen sind, wenn man nicht nur die stupiden fragwürdigen Vorgaben nachturnt und sich damit vormacht, das alles würde als Selbstverteidigung funktionieren.
Was wir erkannt haben, worauf wir Wert legen und was uns von einigen anderen Schulen unterscheidet, das werden wir euch hier darlegen.
- Die Prinzipien des Aikido als effektive Selbstverteidigung nutzen - Steven Seagal
- Der effektive Unterschied im Aikido zu anderen Schulen - Larry Reynosa
- Werden im Aikido realistische Angriffe wie Schlagen oder Treten geübt?
- Ist Aikido eine rein defensive Kampfkunst?
- Was für einen Sinn macht das Waffentraining beim Aikido?
- Warum ist ein effektives Aikido „gesünder“?
- Sind die Bewegungen zwischen dem Angreifer und dem Verteidiger abgesprochen?
- Jeder Weg im Aikido beginnt mit dem ersten Schritt!
Die Prinzipien des Aikido als effektive Selbstverteidigung nutzen - Steven Seagal
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Berichte und Kontroversen über Steven Seagal als private Person, die in den Medien breit diskutiert wurden.
Wir möchten an dieser Stelle vorab klarstellen, dass wir uns von allem, was über ihn als Privatperson berichtet wird – unabhängig davon, ob es wahr ist oder nur teilweise – distanzieren. Es ist wichtig, zwischen der Person und dem Künstler zu unterscheiden.
Was Steven Seagal als Kampfkünstler betrifft, so war er in seiner Blütezeit einfach genial. Seine Fähigkeiten im Aikido und seine innovative Herangehensweise an die Kampfkunst haben nicht nur seine Filme geprägt, sondern auch viele Menschen inspiriert, sich mit Aikido und anderen Kampfkünsten auseinanderzusetzen.
Es ist wichtig, die Errungenschaften und das Talent eines Künstlers zu würdigen, unabhängig von den persönlichen Kontroversen, die ihn umgeben. Steven Seagal bleibt für viele ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von Kampfkunst und Film, und sein Einfluss auf die Welt des Aikido ist unbestreitbar.
Seine Verbindung zu Aikido begann in den 1970er Jahren, als er in Japan lebte und dort unter Hiroshi Isoyama trainierte. Aikido, das oft als „der Weg der harmonischen Energie“ übersetzt wird, basiert auf die Nutzung der Energie des Angreifers, um ihn zu kontrollieren oder zu neutralisieren. Dies steht im Gegensatz zu vielen anderen Kampfkünsten, die sich auf direkte Konfrontation und Kraft konzentrieren. Seagal war von diesen Prinzipien des Aikido fasziniert, er hat sie genutzt und daraus direkte und effektive Verteidigungstechniken entwickelt und diese in seinem Training und seinen Filmen effektiv umgesetzt, was ihm geholfen hat, sich als Actionstar zu etablieren.
Oft erkennt der Zuschauer gar nicht genau, warum seine Gegner auf dem Boden gelandet sind, denn seine Techniken und geschickten Bewegungen sind blitzschnell und direkt. Manchmal sieht es so aus, als würde er „durch seine Gegner hindurchgehen“. Plötzlich hat er einen Angriff abgewehrt, steht neben dem Bösewicht und zack liegt dieser auf dem Boden oder fliegt über den Tisch und keiner weiß genau, was wirklich passiert ist.
Seagal‘s Training in Aikido umfasst verschiedene Aspekte, die ihn sowohl körperlich als auch mental auf die Herausforderungen des Kampfes vorbereiten. Ein zentraler Bestandteil seines Trainings ist das Erlernen von Techniken, die es ihm ermöglichen, Angriffe zu antizipieren und sie in kontrollierte Bewegungen umzuwandeln. Dies erfordert nicht nur körperliche Geschicklichkeit, sondern auch ein tiefes Verständnis für Timing und Distanz. Seagal hat oft betont, dass Aikido nicht nur eine physische Disziplin ist, sondern auch eine mentale. Die Fähigkeit, ruhig und fokussiert zu bleiben, ist entscheidend, um in einer Selbstverteidigungssituation erfolgreich zu sein. Um dies zu erreichen, studierte und befasste er sich ausgiebig mit Zenmeditation.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Seagals Training ist die Anwendung von Aikido-Techniken in realistischen Szenarien. Während viele Aikido-Schulen sich auf das Üben von Formen und Techniken mit großen, weiten, schönen, harmonischen Drehbewegungen konzentrieren, hat Seagal die Bedeutung des realistischen Trainings erkannt. Er hat oft betont, dass es wichtig ist, sich mit verschiedenen Angriffsformen auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man auf unvorhersehbare Situationen reagiert. Dies hat ihn als Lehrer geprägt, der seinen Schülern beibringt, wie sie Aikido in echten Selbstverteidigungssituationen anwenden können.
Das Potential seines Trainings, insbesondere im Umgang mit Waffen und in Selbstverteidigungstechniken, erkannte auch die Polizei in Jefferson Parish, Louisiana, USA. Hier war er 20 Jahre lang als ehrenamtlicher Deputy Sheriff bzw. Reserve Deputy Chief tätig. Seine Arbeit als Polizist wurde in der Reality-TV-Serie „Steven Seagal: Lawman“ dokumentiert. Erwähnenswert ist auch, das Seagal als erster Nichtasiate eine Kampfkunst-Schule in Japan führen durfte.
Der effektive Unterschied im Aikido zu anderen Schulen - Larry Reynosa
In unserer Schule üben wir genau diese direkten geschickten, von Steven Seagal entwickelten Techniken und Methoden und hier sind wir schon bei dem hervorstechendsten Unterschied zu den meisten anderen Aikido-Schulen. Gelernt haben wir diese Stilrichtung durch seinen direkten langjährigen und ranghöchsten Schüler Larry Reynosa, der uns viele Jahre inspiriert hatte und dessen Dojo in Kalifornien dem Dojo in dem wir übten, angeschlossen war.
1983 kam es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Reynosa Sensei und Steven Seagal, die Reynosas Verständnis von Aikido grundlegend veränderte. Dies geschah kurz nachdem Reynosa bei der Gründung der Southern California Aikido Association mitgewirkt hatte. In den folgenden 18 Jahren trainierte Reynosa intensiv unter Seagal Sensei und erhielt von ihm den 4. und 5. Dan (YonDan und GoDan). Am 21. August 2001 trennten sich jedoch ihre Wege. Reynosa Sensei beschloss, seinen eigenen Pfad einzuschlagen und wurde fortan zur alleinigen Leitfigur für seine Schüler.
Der Doshu Moriteru Ueshiba verlieh Larry Reynosa 2007 den 6. Dan (RokuDan) und ernannte ihn 2014 zum Shihan. Reynosa wurde auf seinem Weg von verschiedensten Mentoren geprägt - von Fußballtrainern, die ihn zu Höchstleistungen antrieben, bis hin zu einem weltweit anerkannten Aikido-Meister, der ihm paradoxerweise die Werte Echtheit, Aufrichtigkeit und Empathie im Aikido vermittelte. Diese vielfältigen Einflüsse machen Reynosa zu einem außergewöhnlich wertvollen Lehrer unserer Zeit.
Wir haben das Gefühl, dass durch die vielen YouTube-Videos von einigen anderen Stilrichtungen das Aikido leider etwas in Verruf geraten ist, was aber auch wirklich nachvollziehbar ist. Denn was man dort oft sieht und als Aikido und Selbstverteidigung dargestellt wird, ist einfach ausgedrückt nur grauenvoll und sogar für einen Laien ersichtlich, dass das, was dort gezeigt wird, definitiv nicht funktionieren wird. Es haben sich im Laufe der Zeit sehr große Unterschiede im Aikido entwickelt, je nachdem worauf der Lehrer seinen Fokus setzt. Ist er auf die harmonischen großen Bewegungen mit den angedeuteten Angriffen gesetzt, sieht das zwar nett aus, aber hat mit einer realistischen Situation nichts zu tun.
Werden im Aikido realistische Angriffe wie Schlagen oder Treten geübt?
Auch das unterscheidet unser Dojo von den meisten anderen Schulen. Während sich viele gängige Schulen mit festgelegten Formen und den dazugehörigen harmonischen Bewegungen beschäftigen und deren sanfte Angriffe aus „nach einem Handgelenk greifen“ oder einem leichten angedeutetem Schlag auf den Kopf oder an die Kopfseite bestehen, üben wir realistische Angriffe, denen man unter Umständen „draußen“ auch ausgesetzt ist. Dazu gehören u. a. Faustschläge, Tritte, Packen, Würgen, von hinten, von vorne sowie Schubsen. Wir benutzen für die erste Abwehr sogenannte Basics, die dazu dienen, den Angriff erst einmal nicht abzubekommen und zu überstehen, erst danach entscheidet man sich für eine darauffolgende Technik. Mit der passenden Fuß- und Körperbewegung zu dieser Basic, wie Steven Seagal die erste Abwehr genannt hat, steht man in einer günstigen Position zum Partner, oft neben ihm oder hinter ihm, um ihn dann noch mit einer flinken direkten Technik mit den Prinzipien das Aiki (In-Einklang-bringen widerstreitender Kräfte) außer Gefecht zu setzen.
Wenn wir Faustschläge oder Tritte realistisch üben wollen, dürfen diese nicht vor dem Ziel stoppen (z. B. vor dem Gesicht, vor dem Bauch), denn auf der Straße wird der Schlag oder Tritt auch nicht vorher angehalten, um den Gegner nicht zu verletzen, wäre komisch oder?
Man sollte also zumindest seinen Körper wegdrehen, um auch beim Training die Faust nicht ins Gesicht zu bekommen. Es ist nur möglich herauszufinden, wie man seinen Körper zu bewegen hat, um ihn vor dem Angriff zu verschonen, wenn der „Uke“ (der Angreifer) realistisch angreift, denn ansonsten veräppelt man sich gegenseitig und der „Nage“ (derjenige, der den Angriff abwehrt) bildet sich ein, seine Abwehr würde funktionieren. Zu einer geglückten Abwehr gehört nicht nur die Abwehrbasisbewegung mit der Hand, sondern auch die richtige Fuß- und Körperbewegung, um seinen eigenen Körper aus dem Weg zu räumen. Man sollte lernen, sein Zentrum einzusetzen, denn hier steckt die meiste Energie.
Leider sieht man oft in vielen Aikido-Schulen, dass nach der Faust gegriffen und dann mit weiten großen drehenden Bewegungen eine Technik vollzogen wird. Ein richtiger Faustschlag ist normalerweise sehr heftig und kurz, der Arm bleibt dabei auch nicht lange gestreckt, sondern wird zurückgezogen, danach folgt direkt der nächste Schlag. Leider sieht man auch oft, dass der Angreifer plötzlich zu Superman wird und mit ausgestrecktem Arm und einem 3-Meter-Angriffsweg auf den „Nage“ zukommt. Wenn man hier von Selbstverteidigung spricht, dann wüssten wir nicht, gegen was man sich hier verteidigt.
Dazu wäre nun allerdings zu erwähnen, dass Anfänger in einem Dojo natürlich erstmal in einem langsamen Tempo üben und die Schläge und Tritte auch verlangsamt ausgeführt werden, jedoch legen wir großen Wert darauf, dass das Ziel und die Intention stimmen und nicht daneben geboxt oder vor dem Gesicht gestoppt wird.
Hinzuzufügen wäre noch, dass man oft in einigen anderen Stilrichtungen sieht, dass der „Nage“ (der Verteidiger) sowie auch der „Uke“ (der Angreifer) ulkigerweise vergessen, dass sie noch einen zweiten Arm besitzen. Das könnte man sich folgendermaßen vorstellen: Wenn Uke‘s Angriffsarm in eine Technik verwickelt ist, baumelt der zweite Arm leblos an seinem Körper runter. Ist das realistisch? Würde er nicht sofort seinen zweiten Arm benutzen und versuchen mit diesem Arm den nächsten Angriff zu starten, schlagen, packen oder was auch immer.
Ist Aikido eine rein defensive Kampfkunst?
Zunächst einmal muss man diese Frage bejahen, beim Aikido liegt der Fokus darauf, mit den Prinzipien des Aiki den Angriff abzuwehren und den Gegner handlungsunfähig zu machen, und anschließend hat man auch durch die Haltetechniken noch die Wahl, ob man den Gegner unversehrt lässt und nur kontrollieren möchte oder noch weiter durchzieht und ein Gelenk bricht.
In unserer Schule haben wir jedoch verstanden, dass es Sinn macht, auch die Angriffe zu üben. Ein beherzter gezielter Schlag oder Tritt, der geübt wurde, ist sicherlich realistischer abzuwehren als eine „esoterische“ Luftbewegung ohne Ziel. Für das Üben benutzen wir Pratzen (sog. Schlagpolster), was auch den Kindern großen Spaß macht, den bei diesen Übungen können sie sich richtig auspowern.
Was für einen Sinn macht das Waffentraining beim Aikido?
Alle Aikidotechniken und Bewegungen haben ihren Ursprung in der japanischen Schwertkunst. Manche Schulen üben nur mit dem Bokken (Holzschwert) und mit dem Jo (Holzstab).
Bei uns üben wir zusätzlich noch die Zwei-Schwerter-Technik (Nito waza) mit Bokken in der rechten Hand und Shoto (langes und kurzes Holzschwert) in der linken Hand, eine große Herausforderung für die Koordinationsfähigkeit und somit eine der wertvollsten Übungen.
Des Weiteren üben wir mit dem Tanto (Holzmesser). Die fortgeschrittenen Schüler trainieren in einem speziellen Fortgeschrittenen-Training auch mit dem Iaito (halbscharfes Katana), was eine erhöhte Achtsamkeit erfordert. Unsere Kinder üben mit einem Shinai (Bambusschwert), da die Verletzungsgefahr bei dieser Übungswaffe erheblich geringer ist.
In unserer Aikidoschule üben wir neben den traditionellen Waffen auch mit modernen Waffen (z. B. Pistole), bzw. wie man sich gegen solche im Ernstfall verteidigen kann. Die Verteidigung gegen eine Handfeuerwaffe funktioniert natürlich nur aus nächster Nähe. Die Entwaffnungstechniken sind so aufgebaut, dass sie nicht nur uns selbst, sondern auch Menschen schützt, die sich in nächster Nähe aufhalten. Deeskalierendes Verhalten und schnelles, präzises Handeln sind hier von größter Wichtigkeit.
Durch das Waffentraining werden sehr intensiv Achtsamkeit, Konzentration, Timing, korrekte Fuß- und Körperbewegung, das Einsetzen des Zentrums, die richtige Atmung sowie der harmonische Abstand geübt, wovon wir dann in den Körperübungen ohne Waffen profitieren. Von diesem Aspekt aus betrachtet liefert uns das Üben mit den Waffen eine wertvolle Basis.
Warum ist ein effektives Aikido „gesünder“?
Wir starten unser Training mit einem ausgiebigem Jumbitaiso (auch Aikitaiso genannt), das bedeutet Aufwärmtraining. Der gesamte Körper wird einmal durchgedehnt, somit erhalten und fördern wir unsere Beweglichkeit und bleiben geschmeidig. Nach dem Aufwärmen ist unser gesamter Bewegungsapparat belastbarer und unsere Bänder und Sehnen sind elastischer. Unser Aufwärmtraining dauert mindestens 15-20 Minuten inklusive den Rollübungen. Warum in anderen Schulen oft ein spärliches kurzes Aufwärmen zu sehen ist, kann ich nicht nachvollziehen, denn wenn wir gesund das Training verlassen möchten, ist das Aufwärmen für unseren Körper und das darauffolgende intensive Training enorm wichtig.
Wie beschrieben üben wir realistische Selbstverteidigungstechniken, die von Steven Seagal entwickelt wurden, das schließt jedoch nicht aus, dass unsere Bewegungen darauf ausgelegt sind, fließend und leicht zu sein. Dies ist schonend für die Gelenke und fördert die Gesundheit und die Fitness, sodass Aikido auch ein Leben lang praktiziert werden kann. Dieser Ansatz stellt sicher, dass unsere Schüler lange Freude am Training haben und ihre körperliche Fitness sich steigert.
Neben den physischen Techniken legen wir großen Wert auf die geistigen Aspekte des Aikido. Die Fähigkeit ruhig und diszipliniert zu bleiben, um in einer Selbstverteidigungssituation erfolgreich handeln zu können, so wie es vorbeschrieben Steven Seagal erwähnt hat, erfordert auch entsprechende Übungen. Aus diesem Grunde integrieren wir Meditationspraktiken und auch Atemübungen in unser Training, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Somit bietet unsere Schule eine einzigartige Kombination aus effektiver Selbstverteidigung, gesundheitsförderndem Training und geistiger Entwicklung.
Sind die Bewegungen zwischen dem Angreifer und dem Verteidiger abgesprochen?
Natürlich ist zum Erlernen der Techniken in den ersten Jahren des Übens eine Absprache notwendig. Man muss sich zuerst die Basis aneignen und verinnerlichen, die Techniken mit allen Variationen und Feinheiten dazu, und um sich darauf konzentrieren zu können, wird die Art des Angriffs sowie die Seite des Angriffs abgesprochen. Denn das Üben mit vorgegebenen Angriffen ist zweifellos entscheidend, um sich das Handwerk und die Techniken anzueignen und zu verinnerlichen. Beim Klavier spielen wird es auch nicht möglich sein, sofort Beethovens Hammerklaviersonate mit einem Anfänger einzustudieren. Man übt Schritt für Schritt, erst die Tonleiter usw.
Sobald die Grundtechniken sitzen und die Fallschule gut geübt wurde, gehen wir in unserer Schule jedoch einen wesentlichen Schritt weiter und diese Übungsweise haben wir noch in keiner anderen Aikido-Schule gesehen. Der Schüler soll lernen auf spontane Angriffe zu reagieren, denn draußen wird keiner sagen: „Hey, warte, ich schlage dir mal eben mit meiner linken Faust von der Seite in dein Gesicht!“
Deshalb fördern wir bei uns zusätzlich die Fähigkeit, sich in unvorhergesehenen Situationen zu behaupten. Das bedeutet, der Angreifer wählt ohne Absprache seine Angriffsweise und die Seite und der Verteidiger muss darauf reagieren und zumindest den Angriff mit einer Basisabwehr überstehen. Durch diese Kombination aus strukturiertem Training und spontaner Reaktion stärken wir die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Schüler, um sie besser auf reale Situationen vorzubereiten. Es ist zusätzlich für den Schüler eine interessante Möglichkeit zu erfahren, was habe ich schon verinnerlicht, was ist da, wenn ich plötzlich reagieren muss? Freier Angriff, freie Technik! Eine der wertvollsten Übungen bei uns.
Jeder Weg im Aikido beginnt mit dem ersten Schritt!
Ich hoffe, wir konnten euch ein bisschen näherbringen, worauf ihr achten könnt, wenn ihr auf der Suche nach einer Schule seid, um Aikido als Kampfkunst zur effektiven Selbstverteidigung zu erlernen.
Aikido ist nicht gleich Aikido!
Aber Aikido kann eine wundervolle Möglichkeit der effektiven Selbstverteidigung sein und wenn ihr mit dieser Intention üben möchtet, sucht euch eine Schule, in der das geübt wird, worauf ihr Wert legt!
In unserem nächsten Blog-Beitrag zeigen wir euch die Unterschiede zwischen Aikido-Verbandsschulen und unabhängigen freien Aikido-Schulen.
Vielen lieben Dank für euer Interesse!
Quellnachweise (Bilder):
- Fotomontaggio nato dalle unioni, dei file degli autori sopra indicati., Action film actors, CC BY-SA 2.0 [1]
- Makoto Aikido Kyokai, Inc. [2]