
Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen – wie wichtig es ist, dass du dich wehren kannst!
Kampfkunst oder Kampfsport - was ist für Kinder und Kleinkinder besser geeignet?
Mit diesem Blog-Beitrag zum Thema „Kampfkunst für Kinder“ möchten wir euch, liebe Eltern, einmal an die Hand nehmen und euch die „Kampfkunst Aikido“ näherbringen. Ihr erhaltet einen kleinen aber feinen Einblick in unser speziell für Kinder ausgelegtes Training, das den Kindern nicht nur Spass macht, sondern sie auch noch effektiv und kompetent in allen Lebenslagen sicher begleiten wird.
- Was ist der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport?
- Was ist denn der Unterschied zwischen der Kampfkunst Aikido und anderen Kampfsportarten?
- Welche Sportarten eigenen sich für Kleinkinder und Kinder?
- Ab welchem Alter ist die Kampfkunst Aikido für Kinder sinnvoll?
- Ist es sinnvoll, dass Eltern während des Trainings ihrer Kinder anwesend sind?
- Wie sieht ein Aikido-Training bei uns aus?
- Einer für alle, alle für einen
- Das Sōji
- Das Aikido Aufwärmtraining
- Die richtige Atemtechnik im Aikido erlernen
- Das Keiko und die Grundtechniken
- Purzelbaum oder doch besser eine Schulterrolle?
- Spielerisch zu mehr Fitness, Konzentration, Achtsamkeit und Reaktion
- Das Shinai-Training
- Das Aikido Tranings-Highlight
- Trainingsabschluss
- Regelmäßiges Aikido-Kindertraining
- Gibt es Prüfungen im Aikido?
Was ist der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport?
Im deutschen Sprachgebrauch verwenden wir den Ausdruck „Kampfsport“ als eine Art Sammelbegriff für viele verschiedene Kampfstile, vor allem bei solchen, bei denen keine Schusswaffen Verwendung finden. In Fachkreisen wird jedoch zwischen „Kampfsport“ und „Kampfkunst“ differenziert. Im „Kampfsport“ steht demnach der Wettkampf im Vordergrund, während bei der „Kampfkunst“ meist keine Wettkämpfe ausgetragen werden und hierbei auch die Tradition, Philosophie und Disziplin geachtet bzw. als wichtig angesehen wird.
Was ist denn der Unterschied zwischen der Kampfkunst Aikido und anderen Kampfsportarten?
Die Kampfkunst Aikido vermittelt den Kindern, im Gegensatz zu einigen anderen Kampfsportarten, wie man Konflikte gewaltfrei lösen kann, denn es geht nicht darum den Gegner zu besiegen (daher finden im Aikido auch keine Wettkämpfe statt), sondern die Energie des Angriffs verbal oder körperlich umzuleiten bzw. zu kontrollieren. Diese Kampfkunst fördert die körperliche Fitness sowie die emotionale Intelligenz und mentale Ausgeglichenheit. Das ganzheitliche Training, das wir mit unserem Aikido anbieten, ermöglicht es Kindern nicht nur physisch, sondern auch mental widerstandsfähiger zu werden und schult Achtsamkeit und Konzentrationsfähigkeit.
Aikido gehört bei den Eltern, die sich über diese Kampfkunst informieren, zu den mit Abstand beliebtesten, sorgenfreisten und effektivsten Arten der erfolgreichen Konfliktbewältigung und Selbstverteidigung für ihre Kinder. Nicht zu guter Letzt deshalb, weil Aikido eine deutlich weniger brutale Abwandlung des „Jiu-Jitsu“ ist und letztere von der Polizei und der SEK unter anderem trainiert wird.
Das Aikido-Dojo schafft eine positive Umgebung, in der Kinder einen respektvollen Umgang mit sich selbst und anderen lernen und wie man der Beschreibung des Kindertrainings entnehmen kann, steht bei uns ganz groß Empathie, Mitgefühl und das Miteinander (nicht Gegeneinander) im Vordergrund.

Welche Sportarten eigenen sich für Kleinkinder und Kinder?
Diese Frage lässt sich allgemein nicht so einfach beantworten, da hierbei viele verschiedene Askpekte eine Rolle spielen. Für Kleinkinder (ab 2 Jahren bis 7 Jahren) ist es noch schwer sich auf eine einzelne Sache zu konzentrieren, allderings ist das auch völlig in Ordnung. Was für Erwachsene eine tägliche Bewegung ist, ist für Kleinkinder meist schon eine echte Anstrengung und kann daher sogar als echter Sport angesehen werden.
Es ist wichtig Kleinkindern die Freude an Bewegungen und am Sport so früh wie nur möglich zu vermitteln.
Wenn nicht schon bei Kleinkindern geschehen, profitieren Kinder schon ab einem Alter von 7 Jahren langfristig von Sport, denn es verbessert nicht nur die Fitness, sondern kann darüber hinaus das Risiko vieler späterer Erkrankungen verringern. Je nach Alter, Reife und Fähigkeit des Kindes eignen sich bestimmte Aktivitäten bzw. Sportarten besser als andere. Die meisten Sportarten, bei denen sich Kinder aktiv bewegen müssen, verbessern die Ausdauer, den Aufbau starker Knochen und Muskeln. Sie unterstützen die Gewichtskontrolle, verringern Erkrankungen am Herz, Bluthochdruck, Osteoporose, Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und lindern häufig auftretene Symtome von Angst und Depressionen.
Je älter das Kind wird, desto mehr rücken bestimmte Sportarten in den Fokus:
Für Kleinkinder ab 2 Jahren bis 4 Jahren bietet sich das Eltern- und Kinderturnen, Tanzen oder allgemein Turnen an. Für Kleinkinder ab 5 Jahren bieten sich Sportarten wie z. B. Akrobatik oder Fußball an. Für Kinder ab 6 Jahren ist Schwimmen und Radfahren ideal und auch elementar wichtig. Ab einem Alter von 7 Jahren ist Kampfkunst- und Kampfsport sowie Badminton, Tichtennis, Volleyball oder Basketball sinnvoll.
Jede noch so kleine Bewegung ist für Kinder eine Vorbereitung auf das, was noch kommt und sollte von den Eltern auch gefördert werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Eltern ihre Kinder nach strikt autoritären Unterrichts- oder Erziehungsstilen drillen sollen, im Gegenteil, Eltern sollten bei der Entwicklung ihrer Kinder den nötigen Freiraum gewähren. Ein Kind, das widerwillens von den Eltern dazu gedrängt wird Sport zu treiben, entwickelt bereits schon in jungen Jahren eine Antipathie, also eine Abneigung gegen die jeweilige Sportart.
Ab welchem Alter ist die Kampfkunst Aikido für Kinder sinnvoll?
Generell ist die allgemeine Bewegung für Kinder ein Grundbedürfniss und für ihre gesamte Persönlichkeitsentwicklung wichtig und unerlässlich. Daher werden Kampfkunst- sowie Kampfsportarten wie Aikido, Judo, Karate, Kungfu oder Taekwondo (um nur einige zu nennen) als Hobby immer beliebter.
Ein für Kinder sinnvolles Aikido-Training ist daher meist ab einem Alter von 8 Jahren geeignet. In diesem Alter sind sie eigentlich von sich aus soweit, um selbstständig in einer Gruppe mit anderen Kindern und unter Aufsicht von Erwachsenen Sport treiben zu können. Für Kinder, die jünger als 8 Jahre alt sind, entscheiden wir zum Wohle der Kinder individuell bei einem Probetraining, daher trainieren bei uns auch schon vereinzelnt Kinder ab einem Alter von 7 Jahren.
Bei Kindern unter 7 Jahren raten wir Eltern generell davon ab, dass ihre Liebsten in solch jungen Jahren schon Kampfkunst- oder Kampfsportarten ausüben, da hierbei der eigentliche Unterricht eher in die Kategorie Turnen fällt und mit der jeweiligen Kampfkunst oder Kampfsportart wenig bis gar nichts gemein hat.

Ist es sinnvoll, dass Eltern während des Trainings ihrer Kinder anwesend sind?
In der Regel schauen die Eltern bei unserem Akido-Kindertraining nicht zu, auch nicht beim ersten Probetraining. Erfahrungsgemäß konzentrieren sich die Kinder bei Abwesenheit der Eltern sinnvoller und auch deutlich effektiver auf das eigentliche Training und die Lehrer. Kinder, die schon länger bei uns trainieren, neigen tatsächlich häufig dazu irgendwelche Stunts zu zeigen und alles in Perfektion ausüben zu wollen, nur weil sie von Zuschauern unter Beobachtung stehen. Auf die Kinder lastet somit ein unnötiger Trainingsdruck, den wir nach mehr als 20 Jahren Erfahrung gerne vermeiden wollen.
Vereinfacht ausgedrückt kennt jeder Erwachsene sicherlich die Situation, als man im Kindesalter den eigenen Eltern etwas vorführen wollte, es aber nicht wie eigentlich erhofft geklappt hat. Wie man sich als Kind in diesem Moment fühlte ist wohl jedem Erwachsenen noch in Erinnerung und genau dieses Gefühl wollen wir erst gar nicht aufkommen lassen. Das Kind verspührt so keinerlei Druck oder hat das Gefühl unter Beobachtung der Eltern, die die Kinder als Vorbild ansehen, abliefern zu müssen. Das Gefühl des Scheiterns in Anwesenheit der Eltern ist meist aus der Sicht des Kindes ein Grund, sich bei der jeweiligen Sportart unwohl zu fühlen. Anders sieht es hierbei aus, wenn sich die Kinder gegenseitig unterstützen, zusammen wachsen und ihre erlernten Fähigkeiten nach einiger Zeit in der jeweiliegen altersgerechten- oder fortgeschrittenen Gruppe gemeinsam selbstbewusst ihren Eltern präsentieren.
Bei den Kindern wird somit nicht nur das eigene Selbstwertgefühl gesteigert, sie lernen sich auch gegenseitig zu unterstützen und treten schlussendlich als gemeinsame willensstarke Einheit vor alle Eltern und präsentieren ihre erlernten Fähigkeiten voller Stolz, Freude und Zuversicht.
Das klatschen des jeweiliegen freudigen Elternteils für ihr eigenes Kind ist schön, der Beifall aller Eltern hinterlässt für jedes einzelne Kind einen langfristigen und unvergesslichen positiven Eindruck.
Wie sieht ein Aikido-Training bei uns aus?
Die Trainingszeiten für unsere Ai-Kids (Aikido-Kids) erfahrt ihr unter dem Reiter „Trainingszeiten“. Zum jeweiligen Aikido-Training ist es üblich 10 Minuten früher zu kommen. Bevor die Schüler das Dojo (den Trainingsraum) betreten wird sich das erste Mal verbeugt, was den Kindern, die das erste Mal zu uns kommen, fremd ist. Da es sich bei Aikido um eine japanische Kampfkunst handelt, ist dieses Vorgehen auch in asiatischen Ländern generell so üblich. Das Verbeugen ist ein respektvoller Ausdruck vor dem Schüler, Lehrer und dem Dojo um Achtung zu zeigen - mit der die innere Haltung gestärkt und geübt wird.
Einer für alle, alle für einen
Anschließend erklären wir dem jeweiligen Kind in Ruhe alles, was es zum Training und zum Ablauf wissen möchte und sollte. Wir zeigen dem Kind die Umkleideräume und weisen ihm einen fortgeschrittenen Aikido-Schüler zu. Damit fühlt sich das Kind direkt aufgehobener und als Neuling nicht alleine. Für den fortgeschrittenen Aikido-Schüler ist es zudem eine verantwortungsvolle Aufgabe, die die soziale Kompetenz fördert, sich um einen ganz neuen Schüler zu kümmern und sich in diese Situation einzufühlen - wie war das bei mir, wie habe ich mich gefühlt, als ich das erste Mal an einen Ort kam, wo sich alle kannten und man selbst kennt niemanden?
Das Sōji
Mit einem netten einfühlsamen und freundlich coolen „Coach“ an der Seite, so nennen wir unsere fortgeschrittenen Schüler, die Neulingen zur Seite stehen, ist alles sofort viel einfacher. Beide beginnen mit dem sogenannten „Sōji“, das bedeutet die Schüler reinigen eine Bahn der Mattenfläche.
Jetzt fragt ihr euch sicherlich: Ist das wirklich ernst gemeint?
Kein Angst liebe Eltern, wir bilden euer Kind, eure Kinder nicht zum Gebäudereiniger aus, vielmehr hat das „Sōji“ den Sinn sich auf das Training vorzubereiten, den Kopf durch diese erste Übung von dem Alltagskram freizubekommen und ja, auch die Lehrer machen mit.
Wir sagen nicht, dass die Übung einen übertriebenen Spass bei allen Anwesenden hervorbringt, allerdings erklären wir unseren Schülern immer, dass Schule, Noten, PlayStation, Xbox, Nintendo Switch etc. sowie Ärger, Wut und Trauer - alle diese Gedanken einfach draußen bleiben sollen und spätestens beim „Sōji“ wird alles weggeatmet. Etwas anstrengend ist es natürlich auch, denn es gibt eine bestimmte Technik für das Mattenputzen, die für einige die erste Herausforderung bedeutet. Wer fertig ist kann mit den anderen Kindern auf der Matte rumtoben, spielen und sich unterhalten, also kurzzeitg einmal so richtig Dampf ablassen!

Das Aikido Aufwärmtraining
Ein paar Minuten vor Trainingsbeginn ruft der Lehrer „Yame“, das bedeutet für die Kinder sich für die Begrüßung aufzureihen. Hierbei sitzen die Schüler in einer bestimmten Reihenfolge im „Seiza“, also im bekannten „Kniesitz“, nebeneinander. Die Lehrer betreten die Matte und es wird sich mit einem bestimmten Ritual voreinander verbeugt. Wir sagen beim Verbeugen „Onegai shimasu“, das ist eine höfliche Art und Weise, um für ein freundliches Miteinander bei den Übungen zu bitten.
Darauffolgend starten wir unser Training entweder mit einem kurzen spaßigen Quiz, in dem wir die japanischen Aikido-Begriffe durchgehen, oder direkt mit dem Aufwärmtraining. Bei letzterem stellen wir uns im Kreis auf und machen einige Dehnübungen sowie Partnerübungen, als auch Übungen, die die Bauch- und Rückenmuskulatur stärken. Mit diesem Aufwärmtraining stärken wir unsere Muskulatur, lockern gleichzeitig unseren Körper bzw. unsere Bänder und verhelfen uns mit Einhaltung und Übung der richtigen Atemtechnik das darauffolgende Training geschmeidig und aufgelockert fortzuführen.
Die richtige Atemtechnik im Aikido erlernen
Von der korrekten Atemtechnik haben wohl nur die wenigsten bisher gehört, sie ist, wie bei allen Sportarten, häufig unterschiedlich, aber stets essentiell. So lange wir leben atmen wir, ohne darüber nachdenken zu müssen, instinktiv. Wir atmen unbewusst, dem Lebensrhythmus individuell angepasst, daher leiden viele Kinder schon ab dem Schulalter häufig unter einer viel zu kurzen und/oder zu flachen Atmung. Gründe hierfür können Stress und Ängste sein. In jungen Jahren lernen Kinder schon den Bauch einzuziehen, da sie dem kommerziellen Weltbild der perekten Figur nacheifern. Im frühen Erwachsenenalter verbringen wir immer häufiger viel Zeit damit uns in einer gebeugten Haltung vorzufinden, sei es über unsere Smartphones oder Notebooks. Diese Haltung, der andauernde Stress und Ängste können eine flache Atmung hervorbringen, der Brustraum verengt sich, die Folge davon ist eine Verspannungen der Muskulatur. Auf Dauer führt dies zu einer erschöpfenden Mangelsituation, daher ist die Wirkung bewusster Atmung umso wichtiger zu verstehen, zu lernen und den Lebensumständen zufolge richtig einzusetzen bzw. anzupassen.
Wir bringen unseren Schülern also bei richtig zu atmen, eine natürliche tiefe Atmung wieder anzutrainieren, dazu gehört auch den Körper aufzurichten und gerader durchs Leben zu schreiten. Diese Art der Haltung trägt unweigerlich auch zu einem gesunden Selbstbewusstsein bei. Wie ein „Schluck Wasser in der Kurve“ zu sitzen gehört also der Vergangenheit an.

Das Keiko und die Grundtechniken
Nach unserem Aufwärmtraining beginnen wir mit dem „Keiko“, also dem eigentlichen Aikido- Training. Hierbei üben wir die Basisschritte gefolgt von leichten Abwehrtechniken aus verschiedenen Angriffen. Das bedeutet, die Lehrer zeigen diese Bewegungen in der Mitte, die Schüler sitzen und schauen sich alles genau an und versuchen danach mit ihrem Partner das Gesehene nachzumachen.
Anmerken möchten wir hier an dieser Stelle, dass immer zwei Kinder zusammen üben, kein einziges Kind wird bei uns jemals alleine eine Übung ohne einen Partner durchführen müssen.
Wir sind eine „Ryu“, eine traditionelle Aikido-Schule, deren Zusammengehörigkeitsgefühl oberste Priorität hat und jedes Kind, unabhängig der Herkunft, des Alters oder Geschlechts als gleichwertig wichtig angesehen und mit größter Sorgfallt von uns allen behandelt wird. Es ist für uns also nicht nur eine Maxime und es sind auch nicht nur Worte, für uns ist diese Haltung eine Lebenseinstellung und für euch eine Garantie, dass wir gemeinsam mit den Kindern jedes positives Ziel erreichen werden, für das es bei uns ist.
Die Kinder machen das tatsächlich erstklassig, es ist immer wieder schön zu beobachten, wie die Kinder Empathie und das gegenseitige Unterstützen umsetzen, neue Freunde gewinnen und einfach nur Spass daran haben, Kindern die neu in der Gruppe sind herzlich aufnehmen. Die Haltung „Du kannst nichts, schau mal, was ich alles kann!“ wird bei unserem Aikido losgelassen und somit fühlen sich alle besser, aufgehoben, angenommen und das Üben macht so auf Dauer viel mehr Spass. Die neuen Kinder gewinnen sofort schon etwas an Selbstbewusstsein hinzu, denn hier werden sie, wie in ihrer eigenen Familie auch, gesehen, beachtet und stets geschätzt.
Purzelbaum oder doch besser eine Schulterrolle?
Zwischen den Aikido-Techniken gibt es zahlreiche weitere Übungen und Grundlagen wie zum Beispiel das richtige Abrollen. Jedes Elernteil kennt den sog. „Purzelbaum“, allerdings ist den wenigsten Eltern wirklich bewusst, wie gefährlich solch ein „Purzelbaum“ für die Halswirbelsäule des Kindes ist. Immer wieder liest man in der Presse, dass sich ein Kind beim Purzelbaum ernsthaft verletzt hat und das ist tatsächlich auch korrekt.
Beim Aikido hingegen lernen die Kinder sich richtig abzurollen, denn der „Purzelbaum“ bzw. das Abrollen über die Halswirbelsäule wird beim Aikido erst gar nicht vollzogen, sondern mit einer fließenden Bewegung über die jeweilige Schulter. Diese „Schulterrolle“ nennt sich im Aikido „Ukemi“ und sie ist nicht nur eine Art sich vor Angriffen zu schützen, sondern auch eine elegante, sichere und effektive Art den Rücken zu dehnen und zu stärken. Dabei bleibt die Halswirbelsäule völlig unberührt und sie minimiert ernsthafte Verletzungen gänzlich.
Es ist uns bis heute ein Rätsel, weshalb im Schulunterricht noch immer der „Purzelbaum“ unterrichtet wird, da diese Art des Abrollens in keiner Lebenslage einen sportlichen oder jedweden anderen Vorteil bringt. Mit anderen Worten, der „Purzelbaum“ ist gefährlich und sportlich vollkommen unbrauchbar, vor allem für Kinder. Die Schulterrolle im Aikido hingegen ist deutlich effizienter und auch gesundheitlich sicherer und ungefährlicher.
Spielerisch zu mehr Fitness, Konzentration, Achtsamkeit und Reaktion
Nach den Aikido-Grundtechniken und Übungen ist es an der Zeit mal so richtig Gas zu geben. Hier bieten sich geniale Team-Spiele, Aufmerksamkeits-Spiele und Reaktions-Spiele an, die allesamt nicht nur den Kindern besonders viel Spass machen, sondern auch noch den Teamgeist, Zusammenhalt, die Achtsamkeit, das Timing und vieles mehr trainieren. Bei diesen Spielen gehen wir immer auch auf die Wünsche und/oder Vorschläge der Kinder ein, so dass sich häufig lustige Spielvarianten entwickeln und wieder fühlen sich die Kinder bestätigt und angehört, denn sie dürfen mitreden und ihre Ideen einbringen.

Das Shinai-Training
Die letzten 15 bis 20 Minuten unseres Trainings schalten wir wieder einen Gang runter und widmen uns dem sog. „Shinai-Training“, also das Üben mit dem Bambusschwert, das den Kindern besonders viel Spass macht. Hierbei gibt es vorab eine kurze Meditation, bei der wir unsere Atmung wieder kontrollieren und gewollt lenken bevor wir beginnen, denn ab jetzt ist wieder absolute Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gefragt. Zum Schutz der Kinder verwenden wir keine Waffen im herkömmlichen Sinne, sondern nur „Sportwaffen“, die die Verletzungsgefahr verringern oder gar nicht erst entstehen lassen. Wir als Lehrer lassen ein unkontrolliertes Schlagen bzw. Bewegungen mit den Sportwaffen erst gar nicht aufkommen und auch die fortgeschrittenen Schüler achten bei Neulingen stets auf ihre und des Partners Sicherheit. Die Anfängerkinder schauen sich bei denen, die schon länger üben, den achtsamen und vorsichtigen Umgang mit dem „Shinai“ ab. Wir beobachten auch, dass die Kinder stolz darauf sind mit ihrem eigenen „Shinai“, also dem Katana nachempfundenen Sportwaffe, umgehen zu dürfen.
Das Aikido Trainings-Highlight
In den letzten Trainingsminuten geben die Kinder dem Wort „auspowern“ eine ganz neue Bedeutung, bei dem der Spass wohl den Höhepunkt des Trainings erreicht und niemals langweilig wird. Die Kinder selbst haben hierfür mehrere Spiele als das Trainigs-Highlight gekürt und ihnen unter anderem die Spielenamen: „Shinai-Springen“ und „Kinder verkloppen“ gegeben. Beim ersten Spiel halten wir eine Schaumstoffstange in einer bestimmte Höhe und die Kinder versuchen elegant und gekonnt darüber zu springen und sich anschließend über die Schulter abzurollen und bei dem, für Erwachsene zugegebenermaßen etwas unglücklichen Spielenamen „Kinder verkloppen“, bewegen sich die Kinder durch den Raum und wir schlagen mit der weichen Schaumstoffstange mal von oben, von der Seite oder von unten und die Kinder müssen sich entsprechend bewegen, um den Schlag nicht abzubekommen. Hier wird also nochmals auf altersgerechte und spielerische Weise die Aufmerksamkeit, das Reaktionsvermögen und das schnelle Handeln geübt, bei denen die anfänglichen Aikido-Grundtechniken und Übungen Anwendung finden.

Trainingsabschluss
Abschließend erfolgt von uns als Lehrer der Ruf „Yame“, der den Schülern signalisiert, dass das Training zu Ende ist. Hierbei wird sich, wie anfänglich schon bei der Begrüßung, wieder aufgereiht. Mit dem Abgrüßungsritual verbeugen wir uns respektvoll voreinander und sagen „Arigato gozaimasu“, was soviel wie „Danke, vielen Dank“ bedeutet. Die Lehrer gehen von der Matte, die Kinder setzen sich in einen Kreis und bedanken sich nochmal untereinander in Form einer weiteren Verbeugung.
Regelmäßiges Aikido-Kindertraining
So sieht der allgemeine Ablauf unseres Aikido-Kindertrainings aus, das natürlich alles andere als ermüdend oder langweilig ist und zahlreiche weitere Disziplinen, Übungen und Ziele verwirklicht. Das regelmäßige Training bei Kindern zeigt nicht nur eine enorme Leistungssteiergung in allen Lebenslagen, die Kinder sind auch sichtlich ausgeglichener, zufriedener und mental als auch körperlich fitter, mal ganz vom Spassfaktor abgesehen.
Häufig werden wir von den Eltern gefragt:

Gibt es Prüfungen im Aikido?
Auch wenn es beim Aikido nicht darum geht Pokale zu gewinnen, denn der Fokus sollte nicht auf das eigene Ego gerichtet sein, sondern auf die persönliche Entwicklung, finden bei uns dennoch einmal im Jahr Prüfungen statt. Die Aikido-Kinderprüfungen finden in einem sicheren Rahmen im eigenen Dojo und vor den eigenen Lehrern statt. Hierbei dürfen die Eltern und Geschwister gerne als Zuschauer dem Prüfling beistehen. Hier geht es bei den Kindern nur darum, sich dieser Herausforderung zu stellen, dazu gehört sehr viel Mut und wie schön ist es dann, es geschafft und alle Anforderungen gut gemeistert zu haben. Bei uns fällt kein Kind durch, Voraussetzung ist nur die regelmäßige Teilnahme am Training immer für mindestens ein Jahr bis zur nächsten Prüfung. Im Kindertraining bedeutet regelmäßig mindestens einmal die Woche. Nach der Prüfung gibt es einen Farbstreifen auf den Gürtel und eine Urkunde.
Solltet ihr euch noch immer unsicher sein, dann schaut doch einfach mal selbst oder mit euren Liebsten rein, denn wir trainineren natürlich nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene, also euch, liebe Eltern. Wir beißen nicht, verletzen niemanden und unverbindlich und kostenfrei einfach mal reinschnuppern bringt nur Vorteile und sicherlich positive Erfahrung mit sich.
In diesem Sinne, herzlichen Dank für euer Interesse!
Eure Aikido-Schule Viersen „Aikido Kensho Ryu“.